Für meine Arbeit mit Menschen und Organisationen haben sich einige Grundannahmen und Prinzipien herauskristallisiert:

  • Menschen sind grundsätzlich eigenwillig, ihre Würde und ihre je ganz eigenen Entwicklungsgeschichten sind unbedingt zu respektieren.
  • Echtes, tiefes Zuhören und Raum schenken sind in der Begleitung von Entwicklungsprozessen wesentlich. Kluge Deutungen oder geniale Methoden sind oft nicht so wirksam wie gedacht.
  • Lernprozesse benötigen einen sicheren Rahmen, aber auch wohl dosierte Irritationen.
  • Emotionen und Körperempfindungen, egal ob angenehm oder nicht, sind wichtige Informationen, die voraussetzungslose Aufmerksamkeit verdient haben.
  • Es geht weniger darum, Probleme endgültig zu lösen, als vielmehr darum, immer bessere Probleme zu haben.
  • Wenn Menschen mit ihren Stärken, Werten und ihrem Sinnerleben in Verbindung sind, können sie authentische und gesündere Entscheidungen treffen.
  • Systeme und Organisationen unterliegen einer eigenen Agenda. Sie dienen nur bedingt den Bedürfnissen der Menschen, die in und mit ihnen leben und arbeiten. Diese Erkenntnis kann sehr entlastend sein.
  • Konflikte sind ein unvermeidlicher Ausdruck von Lebendigkeit. Auch wenn sie unangenehm sind, ist es wichtig, ihre Funktion zu verstehen und auf vorschnelle Lösungen zu verzichten.
  • Niemand ist eine Insel. Wir sind als Spezies Mensch auf Verbundenheit angewiesen. Zu dieser Verbundenheit kann ich selbst beitragen mit einer Haltung der Dankbarkeit und einer gewissen Demut.

Über die Jahre habe ich mich mit vielen Theorien, Praktiken und Lehrenden beschäftigt. Geprägt haben mich dabei vor allem humanistische, systemische und spirituelle Ansätze, gepaart mit der methodischen Klarheit der empirisch-wissenschaftlichen Psychologie. Eine Systeminformierte Positive Psychologie ist daher ein gutes konzeptuelles Dach für viele Aspekte meines beruflichen Handelns. Lebendig werden diese Konzepte in der Auseinandersetzung mit der beruflichen und persönlichen Praxis der Menschen, mit denen ich sie reflektieren darf.